Es ist wichtig zu betonen, dass Schnuppertage grundsätzlich kein Arbeitsverhältnis begründen und daher auch keinen Anspruch auf Lohn seitens des Bewerbers nach sich ziehen. Diese Tage dienen dem beidseitigen Kennenlernen im Rahmen über einen möglichen Arbeitsvertrag für eine Lehre.

Im Gegensatz zu Schnuppertagen begründet Probearbeit bereits ein befristetes Arbeitsverhältnis. Dieses ist mit einer Verpflichtung zur Arbeitsleistung und einem Anspruch auf Entlohnung verbunden. Es ist jedoch zu beachten, dass der Anspruch auf Entlohnung durch vertragliche Vereinbarungen wegbedungen werden kann, insbesondere wenn die Probearbeit auf wenige Stunden oder maximal wenige Tage begrenzt ist. Ausnahmen bestehen, wo ein Arbeitgeber einen Dienst / Service entgegennimmt, dessen Leistung nach den Umständen nur gegen Lohnzahlung zu erwarten ist – z.B. bei voller Arbeitsleistung eines Bewerbers, wenn das gegenseitige Kennenlernen des Betriebs und des Teams nicht im Vordergrund steht.
Erleidet ein Bewerber an einem Probetag einen Unfall, so ist die Unfallversicherung des Unternehmens zuständig. Diese gilt auch, wenn mit Bewerber keine Entschädigung vereinbart worden ist.
Bei einem Schnuppertag ist hingegen die Unfallversicherung der Krankenkasse oder die Nichtbetriebsunfallversicherung des aktuellen Arbeitgebers zuständig.

Sowohl Schnuppertage als auch Probetage sollten zeitlich angemessen gestaltet sein. Schnuppertage beschränken sich oft auf kurze, unentgeltliche Besuche, während Probetage, die bereits ein befristetes Arbeitsverhältnis begründen, zeitlich klar definiert und begrenzt werden sollten. Hier ist es entscheidend, die rechtlichen Rahmenbedingungen einzuhalten.

Der Zweck von Schnuppertagen und Probetagen liegt darin, die Praxistauglichkeit der Bewerber zu prüfen. Arbeitgeber haben so die Möglichkeit, die Fähigkeiten und Eignung der Bewerber für die ausgeschriebene Position unter realen Arbeitsbedingungen zu evaluieren.

Um rechtliche Klarheit zu schaffen, ist es ratsam, klare Vereinbarungen in Form von Verträgen zu treffen. Hier sind die wichtigsten Punkte für einen Vertrag für Probetage und Schnuppertage:

Vertrag Probetag Vorlage:

• Definition des Zwecks des Probetags
• Festlegung der Dauer des Probetags
• Klare Vereinbarung über die Entlohnung oder deren Ausschluss
• Bestimmungen zur Vertraulichkeit von Unternehmensinformationen

Vertrag Schnuppertag Vorlage:

• Erklärung des Ziels des Schnuppertags
• Festlegung der Dauer und des Zeitplans des Schnuppertags
• Bestätigung, dass es sich nicht um ein bezahltes Arbeitsverhältnis handelt
• Bestimmungen zur Vertraulichkeit von Unternehmensinformationen

Eine Bestätigung über eine Schnupperlehre in Word-Format oder eine Bestätigung Probetag in Word-Format kann als formales Dokument dienen, um den geleisteten Einsatz zu dokumentieren.

In der Schweiz ist es entscheidend, bei Schnuppertagen und Probetagen die rechtlichen Rahmenbedingungen zu respektieren. Durch klare Verträge und transparente Kommunikation können Arbeitgeber und Bewerber sicherstellen, dass diese Instrumente effektiv genutzt werden, um das beste Arbeitsverhältnis zu finden.